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  Am 8.1.1955, Elvis' zwanzigstem Geburtstag, veröffentlicht Sun Records mit der Bestellnummer Sun 215 in den USA "Milkcows Blues Boogie" als dritte Elvis-Single. Für die B-Seite hat Sam Phillips den Titel "You're A Heartbreaker" ausgewählt.

 
 
Das Sun-Label der dritten Elvis-Platte
 
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Das Fachmagazin Billboard berichtet darüber, dass Bob Neal das Management von Elvis übernommen hat. Weiterhin schreibt Billboard, dass Elvis in wenigen Monaten an einen Topplatz bei der "Louisiana Hayride" katapultiert wurde. Abends tritt Elvis erneut bei der "Louisiana Hayride" auf.

Das hört sich alles sehr schön an, ist aber nicht ganz so, wie es sich Bob Neal vorstellt. Zwar ist auch mit Auftritten in kleinen Clubs und bei Schulfesten gutes Geld zu verdienen. Berühmt, so richtig berühmt wird man dabei aber nicht. Bob Neil will mehr - dafür muss er Elvis auch bei einer größeren Fangemeinde bekannt machen. Das geschieht am einfachsten, wenn man den Schützling mit bereits bekannten großen Stars auf Tournee schickt.

Bob Neal ist zwar in Memphis beim Radiosender WMPS selbst eine Berühmtheit, aber dennoch fehlen ihm für das große Ziel die nötigen Beziehungen und Erfahrungen.

Die große Chance bietet sich in der Person von Oscar Davis - genannt "'der Baron", der Anfang 1955 im Büro von Bob Neal erscheint und diesen bittet, für ein Konzert von Hank Snow in seiner Rundfunksendung Reklame zu machen. Das Pikante daran - Hank Snow ist zu jener Zeit ein überaus bekannter und populärer Country-Sänger und Oscar Davis ist ein Angestellter des bekannten Snow-Managers Colonel Thomas Andrew Parker.


Die Situation ist einfach perfekt. Oscar Davis bittet um eine Gefälligkeit von Bob Neal, und Bob Neal sieht die große Chance in der Person von Oscar Davis und seinen Kontakten. Oder wie man so schön sagt - eine Hand wäscht die andere.
Also zeigt sich Bob den Wünschen Oscars gegenüber aufgeschlossen und kommt im Gespräch auch auf seinen Schützling Elvis zu sprechen. Oscar wiederum zeigt sich interessiert und gemeinsam hören sie sich eine Platte von Elvis an. Beiläufig erwähnt Bob Neal : "Er tritt heute abends im Airport Inn auf. Wir können ja hingehen." Oscar ist einverstanden und die glückliche Fügung nimmt ihren Lauf.

Oscar Davis erzählt später von seinen ersten Eindrücken: "Wir hatten die Tür noch nicht geöffnet, da hörte ich schon das Kreischen der Mädchen. Es war tierisch. Von der Musik bekam ich erst etwas mit, als wir uns an einen Tisch nahe der Bühne durchgekämpft hatten. Ich konnte es kaum glauben - drei Musiker auf der Bühne, die einen Zauber veranstalteten wie Affen. Sie sprangen herum, hüpften. Aber der Star war eindeutig Elvis. Seine stärksten Augenblicke hatte er, wenn er mit geschlossenen Augen vor dem Mikrofon ganz still stand, die Beine gespreizt, und seine Hüften kreisen ließ. Dann starrten ihn die Mädchen an, kreischten und fuhren mit ihren Händen durch die Haare. Es war einfach sensationell. Das hatte ich noch nie vorher erlebt."

Oscar Davis kann kaum die Pause abwarten. Als es endlich soweit ist, stürzt er zu Elvis. "Junge, wir müssen uns einmal unterhalten, wenn es etwas ruhiger ist. Am besten am nächsten Sonntag, da bin ich wieder in Memphis."
Elvis grinst und meint in seiner scheuen Art "Yes Sir, thank you Sir". Oscar Davis erzählt seinem Chef von dieser Verabredung zunächst noch nichts. Dafür ist die ganze Angelegenheit noch zu unausgegoren.

 

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